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Die Neuntklässler lernen im maltesischen Sliema

Von 21. bis 27. September trafen 26 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe der Reiffenstuel-Realschule begleitet von zwei Lehrkräften nach etwa zwei Stunden Flugzeit im maltesischen Sliema ein. Dabei bedeutet der Name dieser Stadt Frieden oder auch Trost. Wohl ein sehr passender Name für einen Ort, der wie kein anderer auf Malta Sprachschüler aus der ganzen Welt anzieht. Würde doch die Fähigkeit, den Gegenüber zu verstehen, mit einigen Missverständnissen aufräumen und für mehr Frieden sorgen. Scheinbar haben wir tatsächlich ein Stück weit diese Fähigkeit verloren – kaum anders ist es zu erklären, dass die Gräben auf der Welt und in unserer Gesellschaft scheinbar größer und größer werden.

Während ihres Aufenthalts waren die Jugendlichen verteilt auf acht Gastfamilien. Sie unternahmen Ausflüge in die Hauptstadt Valletta, eine Fahrt nach Rabat und Mdina, die alte Hauptstadt der Insel, besuchten die Katakomben von Rabat und machten eine Bootsfahrt zur Blauen Grotte. Besonders begeisterte der südländisch-mittelalterliche Flair der Städte, v.a. Birgu, Valletta und Mdina, mit ihren zahlreichen Festungsanlagen. Auch der Besuch der St. John's CoCathedral stand optional auf dem Programm: Die Prunkkathedrale der Johanniter auf Malta ist eine der berühmtesten und prächtigsten Kirchen Europas und man kann dort das weltbekannte Gemälde „Die Enthauptung des Johannes des Täufers“ von Caravaggio sehen.

Die Schülerinnen und Schüler kamen nicht nur nach Malta, um in der nächsten Englisch-Arbeit eventuell besser abzuschneiden. Viel wichtiger war es zu lernen, auf fremde Menschen zuzugehen, um sie besser zu verstehen. Zweifellos bedarf es dazu einer gemeinsamen Sprache, einer Lingua Franca – und die ist nicht erst seit Kurzem Englisch. Schätzungsweise 1,75 Milliarden sprechen Englisch, davon „nur“ etwa 340 Millionen Muttersprachler. Ein gewichtiger Grund, diese Sprache zu lernen und seine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern.

Warum hat sich die Reiffenstuel Realschule dafür ausgerechnet Malta ausgesucht? Zum einen liegt Multikulturalität in der DNA Maltas. Seit sich die Knights of St John, der Kreuzritterorden der Johanniter, im Jahr 1530 auf Malta niedergelassen haben, wurde Malta die Heimat zahlreicher ausländischer Abenteurer und Verteidiger des christlichen Glaubens. Italienische, französische, spanische, portugiesische und deutsche Adlige kamen nach Malta um das Bollwerk des Christentums im Zentrum des Mittelmeers zu verteidigen. Verkehrssprache war damals übrigens Italienisch. Der Nutzen, diese Sprache zu sprechen, war damals ebenso groß wie heute Englisch zu beherrschen. Die Briten übernahmen 1814 die Insel und blieben exakt 150 Jahre. Sie hinterließen nicht nur Fish’n’Chips sondern auch ihre Sprache. Dies macht Malta wiederum sehr interessant für Sprachschulen, da Englisch bis heute Amtssprache im Inselstaat ist. Die Malteser verwenden automatisch ein gepflegtes Englisch, wenn sie Fremden begegnen. Niemand würde erwarten, dass ein Tourist Maltesisch spricht. Die ursprüngliche Sprache der Malteser ist eine Mischung aus Arabisch und Italienisch und nur wenige Menschen beherrschen diese.

Nicht nur in diesem Aspekt gehen die Malteser gerne auf ihre Gäste zu, somit war es ein Leichtes für die bayerischen Gäste, sich in diesem Land wohl zu fühlen. Schauen sich die Jugendlichen noch ab, dass es das Zusammenleben deutlich erleichtert, wenn man aufeinander zugeht und miteinander redet, dann haben Sie viel mehr gelernt als Fremdsprachenkenntnisse.

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