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Neues Anti-Mobbing-Schulprojekt startet an der Reiffenstuel-Realschule

Eine intakte Schulgemeinschaft, in der sich unsere Schülerinnen und Schüler wohlfühlen können, ist die grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und ganzheitliche Bildung. Ein weiterer, professionalisierter Schritt zur Stärkung eines sicheren schulischen Lebensraums wurde nun gemacht.

Neu ist in diesem Zusammenhang ein eigens gegründetes „Gemeinschaft-Schule“-Team, bestehend aus den Lehrkräften Tim Berliner, Alexander Kallsperger, der Schulpsychologin Margot Kreitmair, der Seminarlehrerin für Pädagogik Elfriede Osenstätter, der Beratungslehrerin Barbara Wörnle und dem Schulsozialpädagogen Stephan Stieglhofer. Die Gruppe bringt ein breites Spektrum an Erfahrung und Qualifikationen ein, um künftig noch kompetenter und effektiver gegen mögliche Mobbingfälle vorgehen zu können.

Alle Mitglieder unserer Schulfamilie werden in diesen Wochen über die Neuerung informiert und können sich dadurch geschlossen gegen Mobbing wenden. Dazu war es wichtig zu klären, was genau unter dem Begriff zu verstehen ist: Schülerinnen und Schüler werden gemobbt, wenn sie wiederholt, systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg negativen Handlungen durch einzelne oder mehrere Mitschülerinnen oder Mitschüler ausgesetzt sind. Mobbing passiert häufig durch verbale Schikanen und Verletzungen, aber auch durch Ausgrenzung, herabwürdigende Blicke, physische Attacken oder andere Arten von Demütigungen. Damit ist Mobbing kein Streit oder bloßer Konflikt zwischen Schülerinnen und Schülern, die gleich stark auftreten und eine Auseinandersetzung führen, sondern beinhaltet den mehrfachen und absichtlichen Missbrauch einer sozialen Machtposition. Außerdem spielen bei der Entstehung von Mobbing in der Regel gruppendynamische Prozesse eine Rolle.

Die belastende Situation betroffener Personen wird dabei besonders in den Fokus gerückt. Die Klassen der Reiffenstuel-Realschule setzen sich nun im Rahmen der etablierten „Zeit-für-uns“-Stunden damit auseinander, welche gravierenden Auswirkungen Mobbing hat: Psychische, physische und psychosoziale Folgen werden dabei intensiv analysiert und diskutiert. Alle Schülerinnen und Schüler der RSR haben direkt vor den Osterferien die Gelegenheit, sich durch das freiwillige Unterzeichnen einer Selbstverpflichtungserklärung zum respektvollen Umgang miteinander zu bekennen und sich so aktiv gegen Mobbing an der eigenen Schule zu stellen. 

„Von Mobbing Betroffene sind nicht „schuld“ an ihrer Situation und prinzipiell kann jede beziehungsweise jeder zur attackierten Person werden“, betonte Stephan Stieglhofer während der Präsentation des Projekts vor dem versammelten Elternbeirat. „Es ist unsere Aufgabe als Schule, die Akteure zu stoppen. Mobbing, das wir ignorieren, ist Mobbing, das wir erlauben“, gab er weiter zu bedenken.

Das neue Team, das sich selbst beständig weiterentwickelt und bereits im April eine zusätzliche professionelle Schulung durch die Schulberatungsstelle wahrnimmt, hat in den letzten Monaten einen detaillierten Interventionsplan erarbeitet, der es noch besser als bisher ermöglicht, Mobbing schnell und zielgerichtet zu beenden. Die Konfrontation mit dem eigenen Fehlverhalten schikanierender Jugendlicher in Einzelgesprächen ist dabei ebenso vorgesehen wie die schriftliche Fixierung von Vereinbarungen zur Beendigung der Attacken. Außerdem wird deren Einhaltung konsequent kontrolliert. Betroffene Schülerinnen und Schüler erfahren überdies durch das umfassende Hilfs- und Beratungsangebot der Reiffenstuel-Realschule Unterstützung. Eltern und Erziehungsberechtige beider Seiten werden immer in den konkreten Ablauf der Intervention miteinbezogen.

Unser Schulleiter Christian Gigla ist überzeugt, dass das neue Team „Gemeinschaft Schule“ die vielfältigen bestehenden Präventionsprogramme optimal ergänzt. „Jede Jahrgangsstufe der Reiffenstuel-Realschule wird bereits für dieses Thema sensibilisiert“, so der Direktor. Mit „Fairnetzen“ in den 5. Klassen, dem Sprachprojekt „Was geht?!“ in der 6. Jahrgangsstufe, „Pack ma´s!“ für die 7. Klassen und den Aktionstagen für die achten bis zehnten Jahrgangsstufen, die in Kooperation mit der Polizeiinspektion Traunstein durchgeführt werden, wird über die gesamte Schullaufbahn hinweg gegenseitiger Respekt und fairer Umgang innerhalb der Schulfamilie gezielt trainiert. „Unser Ziel, ein geschützter Lernraum zu sein, in dem sich unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich entwickeln können, ist durch das professionelle Anti-Mobbing-Konzept nun noch deutlicher im Schulalltag verankert", stellte der Schulleiter heraus und wünschte dem Team alles Gute für die bedeutsame Aufgabe.

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