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„Allen alles abverlangt“                         

Ein besonderes Schuljahr fand am Freitag, den 24. Juli 2020, mit der Zeugnisverleihung an die Absolventinnen und Absolventen seinen würdigen Abschluss. Trotz der Corona-Pandemie konnten unsere Schülerinnen und Schüler zwar mit Abstand, aber doch als Klasse gemeinsam und zusammen mit ihren Eltern und Lehrkräften in der Aula diesen bedeutsamen Tag feiern.

Unser Schulleiter richtete als erster seine Worte an die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler: Sie seien nicht nur ein besonderer, sondern ein einzigartiger Jahrgang, der trotz der außerordentlichen Umstände die Prüfung hervorragend gemeistert habe. Herr Gigla nützte die Gelegenheit, sich bei der gesamten Schulfamilie für den Einsatz und das gemeinsame Bewältigen der letzten Monate zu bedanken: Seinen Dank richtete er dabei an seine beiden Stellvertreter in der Schulleitung, Frau Hoffmann und Herrn Trummer, an das gesamte Kollegium, die Eltern, die Sekretärinnen, Frau Linner, Frau Pavic und Frau Schuhbeck, und an den Hausmeister, Herrn Moosleitner. Die Corona-Pandemie habe „allen alles abverlangt“ und doch hätten es unsere Schülerinnen und Schüler geschafft, sich zunächst durch Homeschooling und ab Ende April wieder im Präsenzunterricht auf die Abschlussprüfung vorzubereiten und diese mit äußerst erfreulichen Ergebnissen zu bestehen.

Herr Gigla appellierte in seiner Ansprache an die Absolventinnen und Absolventen, die Werte unserer Demokratie auf ihrem weiteren Lebensweg immer zu achten. Wie Bundeskanzlerin Merkel es ausgedrückt habe, sei das Virus tatsächlich eine „Zumutung für unsere Demokratie“. Die durch Corona bedingte Einschränkung der Freiheitsrechte, welche die Schülerinnen und Schüler selbst in einer Zeit der Quarantäne erfahren hätten, sei durchaus hart, allerdings absolut notwendig und unerlässlich, um durch die aktuelle Krise zu kommen. Auch die Worte des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier zitierte der Schulleiter: Die momentane Lage sei eine „Prüfung unserer Menschlichkeit“ und es liege an jedem Einzelnen, wie unsere Gesellschaft aus dieser Zeit hervorgehe. „Zeigt der Welt doch eure beste Seite“, forderte der Schulleiter die Abschlussschülerinnen und -schüler auf und bat sie weiterhin um gegenseitige Rücksichtnahme und Solidarität. In Anlehnung an einen Vers aus dem Brief an die Hebräer schloss Christian Gigla seine Ansprache: „Gebt aufeinander Acht und spornt einander an zur Liebe und zu guten Werken, auch wenn ihr heute den sicheren Hafen der Schule verlasst!“

Der Vorsitzende unseres Elternbeirats, Bernhard Unterreitmeier, wandte sich ebenfalls an die Abschlussklassen. Er betonte, dass die Reiffenstuel-Realschule die Herausforderungen der vergangenen, schweren Monate, die alle an ihre Grenzen gebracht hätten, sehr gut gemeistert habe. Der „Blues“, so Herr Unterreitmeier, den viele junge Menschen durch Ängste und ein Gefühl von Einsamkeit empfunden hätten, sei ein denkbar schwieriger Hintergrund für die Prüfungsvorbereitung. Und dennoch hätten die Jugendlichen die Abschlussprüfung und gleichzeitig eine Lebensprüfung mit Bravour gemeistert. Dafür dankte der Elternbeiratsvorsitzende der Schulleitung sowie den Lehrerinnen und Lehrern, welche die jungen Menschen auf dem Weg zu diesem Erfolg begleiteten.

Die Feierstunde wurde durch unsere Volksmusikgruppe, bestehend aus sechs Schülerinnen, mit drei gefühlvoll vorgetragenen Stücken festlich umrahmt. Auch ihre Leistung wurde besonders hervorgehoben, da sie wegen der besonderen Umstände insgesamt vier aufeinanderfolgende Abschlussfeiern gestalteten und so auf einen frühen Start in die verdienten Sommerferien verzichteten.

Die Absolventinnen und Absolventen erhielten auf einem roten Teppich, der eigens für die Klassen ausgerollt worden war, durch den Schulleiter und ihre jeweiligen Klassenlehrer die begehrten Zeugnisse über den bestandenen Realschulabschluss. Eine Ehrung der Besten konnte zwar nur innerhalb der einzelnen Klassen stattfinden, zeigte aber die bemerkenswerten Leistungen der zahlreichen Schülerinnen und Schüler, die einen Notendurchschnitt mit einer 1 vor dem Komma erreicht hatten. Sechs Schülerinnen und ein Schüler schafften Traumschnitte von 1,50 und besser. Philip Mayer aus der Klasse 10a schloss die Reiffenstuel-Realschule mit dem herausragenden Gesamtschnitt von 1,18 als Prüfungsbester ab. Alle geehrten Absolventinnen und Absolventen erhielten vom Elternbeirat der Schule einen Büchergutschein und die Jahrgangsbesten wurden zudem von Landrat Siegfried Walch ausgezeichnet, der die Jugendlichen in diesem Jahr nicht im Landratsamt empfangen kann, sie aber ebenfalls mit einem Gutschein und einem persönlichen Schreiben ehrte.

Mit dem Wunsch, dass alle gesund bleiben mögen, endeten die vier besonderen, aber dennoch die Leistungen der jungen Menschen würdigenden Feiern. Dass die Durchführung der Prüfung ohne Einschränkung regulär möglich war und die Abschlüsse sich in der Qualität nicht von den vorherigen Jahrgängen unterscheiden, zeugt vom guten Krisenmanagement der bayerischen Realschule allgemein und der Reiffenstuel-Realschule Traunstein im Besonderen.

Unser Schulleiter Christian Gigla entlässt einen einzigartigen Jahrgang aus dem „sicheren Hafen“ der Reiffenstuel-Realschule.

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